Lower East Side, New York

Das Stadtviertel The Villages befindet sich oberhalb des New Yorker Financial Districts und unterhalb von Midtown.

Dekoration in Little Italy

Dämmerung über der Lower East Side

Oldtimer auf den Straßen der Lower East Side

Der Name "Village" ist Programm: in den Dörfern Manhattans geht es so bunt und multikulturell zu, wie es in einer Stadt überhaupt sein kann. Straßenzüge, die den Besucher ob der chinesischen Schilder meinen lassen, er befände sich in China, gehen in italienische und jüdische Gemeinden über: Die Vielfalt von New York City erlebt in den Villages ihren Höhepunkt.

Unterkünfte nahe Lower East Side

Holiday Inn Lower East SideDZ ab 30,00 €Hotel on RivingtonDZ ab 145,28 €Comfort Inn Lower East SideDZ ab 15,00 €Andere Hotelangebote nahe Lower East Side

Die Geschichte der Villages beginnt mit den Einwanderungswellen: New York war für viele Menschen die erste Anlaufstelle in die "Neue Welt". Nachdem die Immigranten mit der Einwanderungsbehörde auf Ellis Island  3  die erste Hürde überwunden hatten, betraten sie in New York Festland. Natürlich blieben nicht alle der Neuankömmlinge in New York, aber jene, welche hier Fuß fassten, waren zumeist diejenigen, die kein Geld für die Weiterreise hatten. So siedelten sie sich in New York an, schufen ein kleines Stück Heimat in der Fremde und hofften auf ein besseres Leben.

Durch die große Armut waren die Lebensverhältnisse der Menschen natürlich katastrophal: So lebten im heutigen Little Italy um das Jahr 1900 knapp 40.000 Menschen in 27 Häuserblöcken. Bedingt durch die Enge und die schlechten hygienischen Verhältnisse wüteten Krankheiten wie Tuberkulose und forderten erhebliche Opfer.

Heute gibt es in Little Italy hauptsächlich Restaurants und Geschäfte, aber immer weniger Italiener. Die meisten italienischstämmigen Bewohner sind in die Vororte abgewandert, so dass heute nur noch 5.000 "echte" Italiener in Little Italy leben. Die Mulberry Street und die Grand Street sind die einzigen, die noch in italienischer Hand sind, der Rest wurde quasi von der boomenden China Town verschluckt. Angeblich gibt es Absprachen mit der italienischen und chinesischen Mafia, die sicherstellen, dass die letzten Straßen von Little Italy auch weiterhin italienisch bleiben.

Ein Highlight in Little Italy ist das jährlich am 19. September gefeierte "Festa di San Gennaro”, eine Feier zu Ehren des San Gennaro, dem Schutzheiligen von Neapel. Das Fest dauert zehn Tage und findet hauptsächlich auf der Straße statt; während dieser Zeit wird die Mulberry Street in "Via San Gennaro" umbenannt.

Typische Häuserfront in dem Bezirk

Detailaufnahme der Lower East Side Bank

Das Viertel präsentiert sich farbenfroh

Eine große Gruppe Einwanderer stellten die osteuropäischen Juden dar: Sie kamen mit der so genannten dritten Einwanderungswelle um das Jahr 1881 nach New York.

Die Lebensverhältnisse, die sie in der Lower East Side erwarteten, waren zunächst keinen Deut besser als in Little Italy: Auch im jüdischen Viertel litt man unter Krankheiten, unzureichendem Wohnraum und mangelnder Hygiene. Ende des 19. Jahrhunderts lebten bis zu 300.000 Menschen auf engsten Raum zusammen. Die Lower East Side war zu diesem Zeitpunkt das dichtbesiedelteste Slum der Welt.

Blick auf Lower East Side und Manhattan Bridge

In Anbetracht der katastrophalen Lebensverhältnisse ist es leicht nachzuvollziehen, dass jeder, der irgendwie konnte, die Lower East Side verließ. Da im Norden Manhattans zahlreiche neue Häuser gebaut wurden, zog es viele dorthin. Die jüdische Gemeinde Manhattans siedelte Anfang des 20. Jahrhunderts nach Harlem um; die Oberschicht zog es in die Bronx 99.

Heute sind in der Lower East Side kaum noch Spuren des einstigen jüdischen Lebens vorhanden. Hispanics und Asiaten haben das Viertel übernommen. Es gibt zwar noch zahlreiche Synagogen und auch einige jüdische Restaurants, aber die auf den Straßen gehörte Sprache dürfte eher Spanisch und Chinesisch sein.

Historisches Gebäude in der Orchard Street

Die Lower East Side 34 ist ein guter Tipp für Shoppingbegeisterte und Schnäppchenjäger. Hier findet man – vor allem in der Orchard Street - zahlreiche Bekleidungsgeschäfte und Straßenmärkte.

Den Einwanderern, die unter menschenverachtenden Bedingungen in New York lebten und damals auch die Mehrheit der New Yorker Bevölkerung darstellten, widmet sich das Lower East Side 34 Tenement Museum.

Herzstück des Ausstellungshauses ist ein sorgfältig restauriertes Wohngebäude, das dem Besucher die Lebensverhältnisse der Einwanderer näher bringt. Das Besondere an dem Mietshaus ist, dass man den Einwohnern "begegnen" wird: Die Immigranten und die Umstände, unter denen sie leben mussten, werden exemplarisch vorgestellt. Es handelt sich hier also nicht mehr um eine anonyme Masse von Immigranten, sondern um Personen mit Namen und Geschichten. Diese lebensnahe Art und Weise der Ausstellung ist sehr sehenswert, da sie dem Besucher erlaubt, in die Geschichte einzutauchen, anstatt sie nur zu betrachten.