Greenwich Village, New York

Kirche in Greenwich Village

Das Viertel steht seit dem Jahr 1969 unter Denkmalschutz

Dörflicher Charakter in Greenwich Village

Zwischen der 14. Straße und der Houston Street erstreckt sich ein gänzlich anderes New York: In Greenwich Village recken sich nämlich keine Wolkenkratzer in die Höhe. Dafür besticht der Bezirk durch seinen dörflichen Charakter mit vielen roten Backsteinhäusern und den typischen Mini-Vorgärten. Die gemütliche Atmosphäre in Greenwich Village resultiert vor allem daraus, dass die Besiedlung dieser Gegend stattfand, bevor die Stadtplaner das berühmte New Yorker Schachbrettmuster festlegte. Die Village ist der einzige Teil von Manhattan, der dieses Muster nicht aufweist.

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Die Gebäude des Greenwich Village spiegeln aufgrund ihres Alters fast sämtliche Baustile der New Yorker Stadtgeschichte wieder. Im Gegensatz zum restlichen New York gibt es in diesem Bezirk fast nur zwei- bis dreistöckige Gebäude sowie zahlreiche Gärten und Innenhöfe - Greenwich Village wird also nicht ohne Grund "Dorf" genannt. Um den Charakter und die lebendige Geschichte des Dorfes zu erhalten, beschloss die städtische Baukommission, dass Greenwich Village eine Wohngegend bleiben muss und stellte das Viertel im Jahr 1969 unter Denkmalschutz.

Typischer Mini-Vorgart. in Greenwich

Greenwich Village war einst eine Indianersied.

Ursprünglich war das Gebiet rund um Greenwich Village eine indianische Siedlung - Diese Niederlassung mit dem Namen Sapa Kanik musste jedoch im Jahr 1633 den Tabakplantagen weichen, die der erste niederländische Gouverneur hier anlegen ließ.

Nachdem die Briten Greenwich Village übernahmen, wurde der Bezirk zu einer vornehmen Wohngegend. Dies änderte sich jedoch, als die reichere Bevölkerung in die nördlicheren Gebiete New Yorks zog und daraufhin die Mietpreise sanken. Während sich in SoHo 29 hauptsächlich Künstler der bildenden Kunst niederließen, wurde Greenwich Village um das Jahr 1920 zum Zentrum der Literaten und Poeten. So hatte das "Dorf" in der Vergangenheit einige berühmte Bewohner, darunter Edgar Allan Poe und Mark Twain.

Das Szeneviertel ist für sein lebendiges Nachtleben berühmt

Heute gehört Greenwich Village zu den lebendigsten Vierteln New Yorks, die Straßen sind voll von jungen Leuten und es gibt unzählige Straßencafés, Bars, Restaurants aber auch viele Theater und Jazz-Clubs. Das Szeneviertel ist jedoch nicht nur für sein lebendiges Nachtleben berühmt, auch tagsüber büßt es seine Lebendigkeit nicht ein.

Der Washington Square Arch

Der Mittelpunkt von Greenwich Villages ist der Washington Square, ein ehemaliger Armenfriedhof, welcher im Jahr 1826 zum Paradeplatz umfunktioniert wurde. Die Grünflächen des Washington Square werden vor allem von Studenten der nahe gelegenen New York University 40 besiedelt. An der nördlichen Seite des Platzes befindet sich der Washington Square Arch – Dieser New Yorker Triumphbogen wurde zu Ehren des Ersten Präsidenten der USA, George Washington, am 100. Jahrestag seines Amtsantritts errichtet. Anno 1895 wurde dann die endgültige, marmorne Version des Bogens eingeweiht; vorher war er aus Holz.

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Der Washington Square Arch wird vielen Besuchern optisch sicherlich bekannt sein, denn er taucht in unzähligen Filmen auf.

Der Torbogen diente in zahlreichen Filmen als Kulisse

Entspannung an einer Fontäne im Washington Square Park

Ehemals diente der Washington Square als Armenfriedhof

Neben zahlreichen Künstlern und Studenten leben auch viele Schwule und Lesben in Greenwich Village 38, das zusammen mit Chelsea das Homosexuellen-Viertel New Yorks darstellt. So befindet sich im Village auch die Christopher Street, ein geschichtsträchtiger Ort für den Kampf gegen die Diskriminierung Homosexueller.

Vor der Stonewall Bar fanden im Jahr 1969 Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Homosexuellen statt, die den Anfang der Proteste gegen die Diskriminierung darstellten. Jedes Jahr wird am Christopher-Street-Day an die Demonstrationen erinnert – mittlerweile ist der Christopher-Street-Day weltweit bekannt und wird mit großen, ausgelassenen Paraden gefeiert.

Einen Besuch ist auch St. Luke’s Place wert, auf dem eine Reihe von attraktiven, im italienischen Stil erbauten Häusern aus den 1850er Jahren zu finden sind. Serienfreunden wird das Haus St. Luke’s Place Nummer Zehn vielleicht bekannt vorkommen, diente es doch den Cosby’s in der "Bill Cosby Show" als zu Hause. Aber nicht nur Filmfamilien zählen zu den bekannten Bewohnern der Nachbarschaft: Auch die berühmte Poetin Marianne Moore wohnte in Greenwich Village 38, genauer gesagt im Haus St. Luke’s Place Nummer 14.

Vom Markt zur Blibliothek: Das Jefferson Market Courthouse

In Greenwich Village 38, ungefähr auf Höhe der Kreuzung Christopher Street und 6th Avenue, befindet sich das Jefferson Market Courthouse, welches zu den zehn schönsten Gebäuden in Amerika gehört.

Das im Jahr 1933 errichtete Bauwerk wurde als Markthalle konzipiert, und mit einem Feuerwachturm mit einer riesigen Glocke ausgestattet, durch deren markante Töne die freiwillige Feuerwehr alarmiert wurde. Diese Signal-Einrichtung wurde jedoch mit Gründung der städtischen Feuerwehr im Jahr 1865 überflüssig. Anstelle des Turmes errichtete man daraufhin das Jefferson Market Courthouse, das Gerichtsgebäude für den dritten Justizbezirk. Das neue Gebäude bestach durch die viktorianischen Türmchen, in dem auch die ehemalige Feuerwehrglocke ihren Platz fand.

Nach dem Jahr 1945 gab es in der Markthalle keine Märkte mehr und auch das Gerichtsgebäude wurde nicht mehr genutzt - das Jefferson Market Courthouse verfiel mehr und mehr. Erst Mitte der 1950er Jahre wurde das Haus vollständig restauriert und erstrahlt jetzt wieder im alten Glanz – besonders schön anzusehen sind die im romanischen und gotischen Stil gehaltenen Fassaden.

Heute befindet sich im Jefferson Market Courthouse eine Bibliothek und das Haus steht für Besucher offen.